NOSAKU 株式会社
„Leben mit Lack“ – Kanazawa Urushi seit 1780

„Seit 1780 – urushi im Alltag verankern“
1780 gründete der erste seiner Generation, Notoya Sakutarō, am Musashiga‑tsuji in Oyama (Provinz Kaga) ein Geschäft rund ums urushi (japanischer Lack). Seit über 240 Jahren – inzwischen in achter Generation – betreibt Nosaku den Vertrieb von urushi und die Herstellung und den Verkauf feiner Lackwaren, stets mit dem Ziel, die Kultur des urushi weiterzutragen. Dabei steht die Kaufmannsmaxime des Gründers im Zentrum: „Ein Geschäft existiert für seine Kundschaft.“

Tradition & Entwicklung
Nosaku versteht sich als Bewahrer der Spitzenleistungen der Lackkunst – mit Fokus auf Kanazawa-Shikki (金沢漆器), Kaga-Makie (加賀蒔絵), Wajima-nuri (輪島塗) und Yamanaka-nuri (山中塗). Jede Ware durchläuft die anspruchsvolle Qualitätsprüfung durch eigene Inspektoren, bevor sie an Kundschaft gelangt.

Kanazawa-Shikki – Die Lackwaren aus Kanazawa
Die Tradition reicht zurück bis ins Jahr 1630, als der dritte Daimyō der Maeda-Dynastie, Maeda Toshitsune, den berühmten Binde-Makie-Meister Igarashi Dohō aus Kyōto einlud – der Beginn einer glänzenden Epoche für Kanazawa-Lack. Unter Einfluss von höfischer Eleganz und samurai-Ästhetik vereinte sich Schönheit mit Funktionalität – seither tragen diese kunstvollen Objekte den Namen Kanazawa-Shikki.

Philosophie & Nachhaltigkeit
Die Firma legt großen Wert darauf, Schönheit und Leben zu bewahren – urushi-Gegenstände aus natürlichem Holz und Baumharz zeichnen sich durch Reparierbarkeit und Langlebigkeit aus. Das entspricht modernen SDGs‑Prinzipien( Sustainable Development Goals, also Ziele für nachhaltige Entwicklung, wie sie 2015 von den Vereinten Nationen (UN) beschlossen wurden). Nosaku strebt ein Konzept des “Drei‑Gewinn‑Herstellens” („sanpō yoshi“): Verkäufer, Handwerker und Käufer sollen gleichermaßen profitieren. Traditionell und doch zeitgemäß bringt Nosaku Kanazawa‑Kultur über Japan hinaus in die Welt .

Kanazawa – das „Goldene Marshland“ Japans

Geographische Lage & Geschichte
Kanazawa liegt in der Ishikawa-Präfektur an der Westküste Honshūs, etwa zwei Stunden mit dem Shinkansen von Tokio entfernt. Der Name bedeutet wörtlich „goldener Sumpf“ und geht auf die Legende zurück, dass einst goldhaltige Flöckchen in einem Kartoffelgraben gefunden wurden. Seit dem 16. Jahrhundert war Kanazawa Sitz der Maeda-Fürsten, was zu einer Blütezeit als kulturelles und politisches Zentrum der Region führte. Die Stadt war gut befestigt, doch auch reich an Tempeln und Gärten, allen voran Kenroku‑en, einer der „Drei großen japanischen Gärten“.

Stadtbild & Sehenswürdigkeiten
Heute präsentiert sich Kanazawa mit einer faszinierenden Mischung aus historischer Architektur – etwa dem Higashi Chaya-Viertel – und moderner Infrastruktur, wie dem futuristischen Bahnhof mit dem markanten Tsuzumi-Tor. Kenroku‑en verzaubert Besucher mit seiner kunstvollen Gartenarchitektur und Wasserlandschaft in jeder Jahreszeit. Alte Samurai‑Anwesen, Teehäuser und das gut erhaltene Burgareal runden das beeindruckende Stadtbild ab.

Traditionelle Handwerkskunst
Kanazawa beheimatet eine bemerkenswerte Tradition von über 20 UNESCO-anerkannten Handwerkszeugen – von Gold- und Lackarbeiten bis Silk-Dyeing-Techniken:

  • Kanazawa Goldblatt (Kanazawa-haku): Etwa 99 % des japanischen Goldblatts stammt von hier. Kunstvoll gehämmert, hauchfein verarbeitet – traditionell veredelt es religiöse Kunst oder wird auf Speiseeis gestreut.

  • Kutani-Keramik (Kutani‑yaki): Farbenprächtige Porzellane mit detaillierten Figuren- und Naturmotiven – seit dem 17.  Jahrhundert in der Region verfertigt.

  • Kaga-Yuzen-Seidendruck: Aufwendige Kimono-Stoffe mit filigranen, handgemalten Mustern (Blumen, Vögel, Landschaften).

  • Kanazawa‑Lackwaren (Shikki) und Kaga-Makie: Elegante Objekte von Ritual- und Alltagsgebrauch – oft mit Goldstaub oder Metallverzierungen – Handwerksmeister wie Shōgyo Ōba wurden sogar zu lebenden Nationalschätzen.

  • Daneben noch weitere wie Wajima‑nuri, Yamanaka-Shikki (Lackkunst aus Yamanaka), Stick- und Papierhandwerk, Buddhistenschreine und Dutzende andere traditionell gepflegte Techniken.

Lebendige Handwerkskultur
Die lebendige Werkstattlandschaft zeigt, dass die Handwerkskunst hier noch immer atmet: Im Ishikawa-Museum sind über 36 verschiedene traditionelle Handwerke ausgestellt, und ständig finden Workshops statt – Besucher können aktiv teilhaben . Im Jahr 2009 wurde Kanazawa offiziell zur UNESCO-Weltstadt des Kunsthandwerks ernannt.

Moderne Herausforderungen & Erneuerung
Nach dem schweren Noto-Erdbeben 2024 zog viele Kunsthandwerker, insbesondere der Wajima-Nuri-Lackkeramiker, in die Sicherheit Kanazawas. Die Stadt unterstützte sie mit Zuschüssen sowie Ausstellungs- und Vertriebsförderung – ein Beispiel für gelebte Solidarität und kreative Gemeinschaftsflüsse.

Fazit
Kanazawa ist weit mehr als eine historische Stadt – es ist ein pulsierendes Zentrum gelebter Tradition, wo jahrhundertealte Handwerkstechniken in modernen Alltag einfließen. Jeder Schritt durch die gepflasterten Gassen, in Werkstätten und Museen erzählt von künstlerischem Erbe, das sich ständig erneuert. Wer hier unterwegs ist, erlebt Japan kulturell tief und vielseitig – ein unvergessliches Erlebnis, eingerahmt von teezeremonischen Gärten, kunstvollen Souvenirs aus Gold und Seide sowie der freundlichen Präsenz echter Handwerkskunst.